Aquaponik - Was ist das?
Im Rahmen unserer Projekte arbeiten wir mit aquaponischen Anlagen. Hier erklären wir Ihnen, was das eigentlich ist und welche Vorteile dieses nachhaltige Verfahren hat.
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Funktionsweise
Aquaponik beschreibt ein nachhaltiges Landwirtschaftsverfahren, das die Aufzucht von Fischen (Aquakultur) und die Kultivierung von Pflanzen in Hydrokultur (ohne Erde) miteinander verbindet. Dabei handelt es sich um ein Kreislaufverfahren, bei dem das Wasser aus der Fischhaltung für den Pflanzenbau wiederverwendet wird. Die Ausscheidungen der Fische enthalten giftiges Ammonium, welches von Bakterien zu Nitrat, einem Pflanzennährstoff umgewandelt wird. Die Fischausscheidungen dienen den Pflanzen als Dünger und das gereinigte Wasser fließt wieder zurück in das Fischbecken.
Für unsere Aquaponik-Anlagen haben wir uns für die Bewässerungstechnik „Ebbe und Flut“ entschieden. Hierbei ist das Pflanzenbecken mit einem Substrat befüllt, in welches die Pflanzen wurzeln. Zur Bewässerung wird das Pflanzenbecken zyklisch mit dem Wasser aus dem Fischbecken beflutet. Dieses enthält Ausscheidungen der Fische, mitsamt giftigem Ammonium. Bakterien, die in der Hydrokultur leben, sind in der Lage dieses in Nitrat umzuwandeln. Das Nitrat wird anschließend von den Pflanzen aufgenommen und das Wasser biologisch gereinigt. Fische, Bakterien und Pflanzen leben in einer Synergie: die Fischabscheidungen dienen nach bakterieller Umwandlung als natürlicher Dünger für die Pflanzen. Gleichzeitig dient das Substrat als mechanischer Filter, sodass das Wasser von festen Rückständen befreit wird und ohne Zwischenstufe gereinigt dem Fischbecken zugeführt werden kann. Als Substrat nutzen wir vulkanischen Kies.
In der Aquaponik werden häufig robuste Fischarten gehalten. Tilapia (Buntbarsche) stammen ursprünglich aus Afrika, stellen geringe Ansprüche an das Futter und kommen gut mit Schwankungen der Haltungsbedingungen zurecht. Für die Hydroponik (Anbau von Pflanzen in Nährlosung) werden vorrangig Nutzpflanzen für den Verzehr produziert. Dabei sind die unterschiedlichsten Pflanzen für diese Anbauweise geeignet. Viele Gemüsesorten und Kräuter wachsen in der Hydroponik sogar schneller und effizienter.
Aquaponik (Aquakultur und Hydroponik)
Vorteile eines aquaponischen Systems
Durch den effektiven Wasserkreislauf kann der tägliche Frischwasserbedarf gegenüber der herkömmlichen, bodenbasierten Anbauweise stark reduziert werden. So braucht ein Kilo Tomaten nur noch 35 Liter Wasser, statt bis zu 180 Liter.
Da Aquaponik unabhängig vom Boden funktioniert, wird die Ressource Boden entlastet und eine Anlage kann an den unterschiedlichsten Standorten installiert werden.
Umweltparameter können flexibel angepasst werden, sodass eine kontrollierbare Umgebung entsteht. Das verspricht Nahrungssicherheit in einer Zeit, in welcher der Klimawandel die Ernten gefährdet.
Zudem funktioniert das System emissionsfrei: das von Fischen abgegebene Kohlenstoffdioxid wird von den Pflanzen in Sauerstoff umgewandelt.
Durch den reduzierten Düngereinsatz zählt die Aquaponik zu den ressourcenschonendsten Anbauverfahren.
Das Ganze funktioniert ohne Unkraut jäten und Gießen!